viele fleißige Helfer beim Arbeitseinsatz
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JRK Naturschutzprojekt 2019

Im Sommer 2019 starteten die Kinder und Jugendlichen der Jugendrotkreuzgruppen in der Bergwacht Suhl-Goldlauter, der Wasserwacht Suhl und der Ortsgemeinschaft Suhl ein gemeinsames Naturschutzprojekt. Durch die Förderung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz war es uns möglich Hummelnistkästen zu bauen, blühende Sträucher zu pflanzen und Infotafeln zu gestalten. Partner bei diesem Projekt war der Suhler Tierpark, der uns die Flächen zur Verwirklichung zur Verfügung gestellt hat.

 

 

Die hier dargestellten Informationen wurden von den Kindern und Jugendlichen der Bergwacht Suhl-Goldlauter, der Wasserwacht Suhl und der Ortsgemeinschaft in den Gruppenstunden aus verschiedenen Medien zusammengetragen. Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, die Genauigkeit und Vollständigkeit der inhaltlichen Ausgestaltung und Aussagen des Projektes sowie die Beachtung privater Rechte Dritter.

  • Lebenszyklus eines Hummelstaates

    Der Lebenszyklus eines Hummelstaates ist unterschiedlich. Im Allgemeinen sind sie in der Zeit von Februar bis Oktober anzutreffen. Die überwinterte Königin erwacht im Frühjahr aus ihrem Winterschlaf und krabbelt aus der auftauende Erde heraus.
    Die Frühlingsblüher bieten als erstes Nektar und Pollen an. Die Königinnen ohne Gefolge tanken zum ersten Mal, nach ihrem Kälteschlaf, Nektar als Kraftnahrung. Sie suchen nach Höhlen, Gängen, Mauselöchern oder vielleicht auch nach dem im vorigen Jahr verlassenen Nistkasten.
    Alle Hummeln, die jetzt auf Tour sind, haben königliches Blut und halten Ausschau nach einem geeigneten Nistplatz, um einen Hummelstaat zu gründen. Ein sicheres Plätzchen muss es sein, deswegen wird viel inspiziert und auch wieder verworfen.
    Verschätzen sie sich bei ihren Ausflügen, oder haben nicht genügend Nektar getankt, so dass die Körpertemperatur absinkt, erfrieren sie bevor sie die ersten Brutzellen oder Honigtöpfchen gebaut haben. Die eingebaute Heizung und die Wärmedämmung, durch das dichte Haarkleid, lässt viele Hummeln bei kühlem Wetter überleben und den Grundstein eines Hummelvolkes legen.
    Als Dämmmaterial verwenden Hummelköniginnen Haare, Federn, Moos, Gras oder gelegentlich auch Dachbodendämmung. Hummeln formen daraufhin eine Hohlkugel von der Größe eines Tennisballs, in die sie einen fingerhutförmigen Behälter aus Wachs baut – den sogenannten Honigtopf. Dieser wird mit Nektar befüllt. Des Weiteren formt sie eine etwa erbsengroße Kugel aus Blütenstaub, welche Pollen beinhaltet und wiederum mit Wachs umhüllt wird. Darauf legt sie Eier und befruchtet diese und überzieht sie mit einer Wachsschicht. Durch intensive Vibration bebrütet sie die Eier bei einer konstanten Temperatur von 30° Celsius, bis die Larven nach vier-fünf Tagen schlüpfen. Die Zuckermenge die sie für diesen Akt benötigt entspricht ihrem Körpergewicht, was den Anflug von rund 6.000 Blüten bedarf.
    Nach etwa 7 Tagen spinnt sich ein Kokon aus Seide.
    In der Hummelhierarchie gibt es Sammlerinnen, Hofdamen und Stockhummeln. Die Sammlerinnen haben die Aufgabe Nektar und Pollentöpfchen stets gut gefüllt zu halten. Die Hofdamen machen nur Königsdienste und die Stockhummeln fliegen nie aus und betätigen sich als Wabenputzer und Larvenpfleger. Die erste Woche leben Hummellarven in Gemeinschaftszellen. Danach ziehen sie um in Einzelzimmer. Nach einer weiteren Woche verpuppen sie sich und die Metamorphose beginnt. Ein Woche weiter und die fertige Hummel beginnt zu schlüpfen. Nach zwei Tagen ist sie flugfähig und beginnt nach einem Orientierungsflug vor dem Nesteingang die Sammeltour.
    Im Sommer werden die Hofdamen im Hummelreich rebellisch und hindern die Altkönigin daran Eier zu legen. Sie vertreiben die Königin und fangen selbst an Eier zu legen aus denen später Männchen (Drohnen) schlüpfen. Zur gleichen Zeit schlüpfen aus den noch von der Altkönigin gelegten Eiern die Jungköniginnen. Auf dem „Hummelflug“ werden die Jungköniginnen von den Drohnen begattet. Die Drohnen haben damit ihre Lebensaufgabe erfüllt und sterben bald darauf. Die Jungköniginnen suchen sich ein Plätzchen für den Winterschlaf in lockerer Erde (Maulwurfshügel, Komposthaufen oder ähnliches) und werden im nächsten Frühjahr ein neues Hummelvolk gründen. Neun von zehn Hummelköniginnen überleben den Winter nicht.

  • Lustiges zu den ‚brummenden’ Bestäubern

    Manchmal sieht man Hummeln, die in Kopfnähe kahle, glänzende Stellen aufweisen. Der Haarverlust entsteht, wenn das Eingangsloch zum Nest so eng ist, dass beim Eintreten ins Nest und beim Verlassen die betreffenden Stellen Kontakt mit dem Rand des Schlupflochs haben.

    Hummeln sind nicht nur ziemlich harmlos, sondern auch freundliche und sehr hübsche Insekten. Die Hummel hat eine 0,7 Quadratzentimeter große Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik können sie eigentlich nicht fliegen.
    Wie gut, dass die Hummeln das nicht wissen.
    Diese Tatsache bereitete auch der Wissenschaft so einiges Kopfzerbrechen. Erst vor etwa 50 Jahren kam man dem Rätsel auf die Spur: Im Gegensatz zu den Tragflächen von Flugzeugen sind die Flügel der Hummeln beweglich, schlagen bis zu 200 Mal in der Sekunde und erzeugen Luftwirbel – das sorgt für den nötigen Auftrieb.

    Hummeln gehören hierzulande zu den ersten Insekten, die sich im Frühjahr in die Lüfte erheben. Sie verfügen nämlich über eine Art Standheizung. Wie mit einer Wärmepumpe können Hummeln in nur knapp einer Viertelstunde ihren Flugmotor auf 37 Grad aufheizen. Gleichzeitig können sie sich mit dieser Fähigkeit auch vor Überhitzung schützen.

    Hummeln können stechen – allerdings nur die weiblichen Insekten, die Drohnen sind stachellos. Dennoch stechen Hummeln sehr selten und zeigen zwei verschiedene Drohgebärden, bevor sie zum äußersten Mittel greifen: Fühlen die Insekten sich bedroht, heben sie zunächst das mittlere Bein, das dem vermeintlichen Angreifer zugewandt ist. Das wird allerdings von Menschen häufig missverstanden und als "Winken" interpretiert. Nähert man sich dem Insekt dennoch weiter, legt sich die Hummel auf den Rücken, streckt den Hinterleib hervor und fängt laut an zu summen – jetzt heißt es, schleunigst Abstand zu gewinnen.

    Das Farbkleid der frisch geschlüpften Hummeln ist zunächst gräulichweiß. Erst einige Zeit später wechselt dieses Jugendkleid in ein farbenprächtiges Schmuckkleid. Dunkelgelb, hellgelb, ockerbraun, rotorange, orange, graugelb, hellgrau, schwarz, weiß, gestreift und mehr oder weniger uni – alles ist vorhanden. Die dunkle Erdhummel wird wegen ihrer schwarz-gelben Streifen auch ‚Borussia-Hummel’ genannt.

    Forscher haben Fußgeruch bei Hummeln festgestellt. Offenbar hat jede Hummel ganz individuelle "Schweißfüße". Und was des Menschen Leid, ist der Hummel Freud. Den fleißigen Bestäubern erspart der Fußgeruch viel Arbeit. Die Insekten hinterlassen beim Nektarsammeln ihren Duftstoff auf den Blüten und markieren sie damit. Schon beim Anflug auf eine Blüte erkennt eine Hummel: Hier habe ich schon allen Nektar ausgesaugt. Oder eine andere Hummel, denn auch das erkennen die Hummeln offenbar.

    Durch ihre Größe und ihren lauten Brummton beim Fliegen sind Hummeln sehr prominente Insekten, die auch in der Kulturgeschichte des Menschen eine Rolle spielten. So stellten die Hummeln nach einem alten Aberglauben eine Verkörperung von Hexen dar, die diese annehmen konnten, wenn sie dafür ihren Körper verließen. Im Volksglauben ging man regional davon aus, dass man auch alle anwesenden Hexen verbrennen musste, wenn man in einer Kirche eine geweihte Hummelwachskerze entzündet hat. Bösewichte sollten nach einem anderen Aberglauben zur Strafe nach ihrem Tod in Hummelgestalt erscheinen. Unterirdisch summende Hummeln wurden als Totengeister gefürchtet. Auch der Teufel nimmt nach einem Aberglauben Hummelgestalt an, und zeitweise war es üblich, den Teilnehmern von Schwarzen Messen statt einer Hostie eine Hummel in den Mund zu legen. In Schwaben war die Hummel als Krankheitsdämon gefürchtet, und zur Bekämpfung einer Viehseuche wurde eine Hummel begraben.
    Gänzlich anders ist der Volksglaube der geldbringenden Kobolde, die in der Gestalt von Hummeln in die Geldbörse gesperrt werden sollten und diese vor dem Versiegen schützen würden. Ein Honigdieb, der es unbemerkt schafft, den Hummeln den Honig zu stehlen, sollte außerdem einen großen Schatz finden. In der Wettervorhersage bedeuteten Hummeln Frühlings- oder sonniges Wetter; wenn die Hummeln nicht ausfliegen, wird es Regen geben.

  • Bauplan eines Hummelnistkastens

    Bauanleitung für einen Hummelnistkasten- erstellt von der Bergwacht Suhl-Goldlauter

  • Bauanleitung für einen Steinhaufen- als Unterschlupf für Kleinstlebewesen
    Steinhaufen
    Lesesteinhaufen als Unterschlupf

    Das brauchst du:
    • Spaten,
    • Arbeitshandschuhe,
    • Steine aus der Umgebung,
    • evtl. eine Schubkarre,
    • einige Helfer
    • ein bisschen Zeit und Geduld.

    Das tust du:
    Suche zuerst einen geeigneten Standort für deinen Steinhaufen aus. Am besten ist ein sonniger, ruhiger Platz in der Nähe eines Gebüsches. Jetzt hebst du mit dem Spaten eine Mulde aus. Sie sollte mindestens 1 mal 1 Meter groß und 30 cm tief sein.
    In dieser Mulde schichtest du später die Steine auf. Nun nimm dir ein paar Helfer und sucht möglichst viele Steine aus der Umgebung. Am besten schichtet ihr runde und flachere Steine gemischt auf, damit zwischen den Steinen genügend Zwischenräume als Unterschlupf bleiben.

    Das kannst du am Steinhaufen beobachten:
    Haufen aus aufgeschichteten Steinen sind nicht nur Ruheplätze für Reptilien, sondern auch Lebensräume für andere wärmeliebende Tierarten.
    Der Regen, der auf die Steine fällt, versickert einfach. In der Sonne heizen sich die Steine schneller auf als ihre Umgebung. Außerdem speichern sie die Wärme und geben sie in der Nacht wieder ab. Wärmeliebende Arten fühlen sich hier besonders wohl. Gerade solche Arten sind bei uns aber selten geworden, weil sie nur noch wenige Rückzugsgebiete finden.
    Zu den wärmeliebenden Arten gehören Schlangen und Eidechsen, aber auch bestimmte Pflanzen, die wiederum Insekten und Käfer anlocken. Unter dem Steinhaufen bleibt es dagegen schön kühl, so dass sich dort auch Kröten und Molche verkriechen können.

    Z.Bsp. die Zauneidechse ist etwa 20 cm lang. Sie hat eine schuppige Haut, die regelmäßig abgeworfen wird. Die Füße der Zauneidechse sind mit starken Krallen versehen, mit denen sie Halt auf Stein und Fels findet. Dies macht sie zu einem hervorragenden Kletterer. Auf dem Speisezettel der Zauneidechsen stehen Raupen, Spinnen, Käfer, Ameisen und Würmer. Ihre wichtigsten Fressfeinde sind Schlangen, Raubvögel, Marder und Katzen. Aber die Zauneidechse weiß zu entkommen: Auf der Flucht vor einem Räuber wirft sie ihren Schwanz ab. Dieser zappelt noch eine kurze Weile weiter und lenkt den Feind ab, während die Echse auf flinken Füßen ihren Unterschlupf erreicht. Mit der Zeit wächst der Schwanz wieder nach.

    Oder die Blindschleiche, auch wenn sie so aussieht ist sie keine Schlange, sondern eine Echse ohne Extremitäten. Ausgewachsene Blindschleichen können bis zu 50 cm langwerden. Blindschleichen ernähren sich zu 90 Prozent von Nacktschnecken und Würmern und verbringen einen großen Teil ihres Lebens unterirdisch. Dabei bevorzugen sie Orte, wo sie Wärme tanken können - etwa das Innere von Komposthaufen oder sonnenbeschienene Steinplatten am Boden. Meist findet man unter solchen Platten gleich meh-rere Blindschleichen, da hier sowohl die Temperatur stimmt als auch das Nahrungsangebot.

    Oder die Erdkröte, sie gehört bei uns zu den häufigsten Amphibien. Die meiste Zeit des Jahres verbringen sie an Land. Gewässer besuchen sie nur zum Laichen. Dabei sind sie äußerst standorttreu: Erdkröten kehren zur Laichablage immer in das Gewässer zurück, in dem sie geboren wurden. An Land leben Erdkröten fast überall. Einen Steinhaufen besiedeln Erdkröten vor allem im unteren Stockwerk - dort, wo es zwischen den Steinen kühl ist und sich die Feuchtigkeit länger hält. Erdkröten fressen Nacktschnecken, Würmer, Insekten und Spinnen.

    Mit der Zeit werden sich in und um Deinem Steinhaufen eine Reihe von Pflanzen und Tieren ansiedeln. Nicht nur die oben beschriebenen Tierarten suchen diesen Lebensraum gerne auf, sondern die entstehenden Pflanzen locken auch Insekten wie Schmetterlinge und Käfer an. Viele Tiere kommen ausschließlich, um sich auf den warmen Steinen zu sonnen.

    Wenn man diese Lebensgemeinschaft beobachten möchte, ist ganz wichtig, dass die Kinder sich ruhig verhalten, denn vor allem Reptilien reagieren blitzschnell auf Erschütterungen und Geräusche.

    Kinder kann man dafür begeistern, wenn sie sich wie ein Indianer an den Haufen anschleichen und es möglichst lange schaffen sich mucksmäuschenstill zu verhalten.
    Wenn gerade keine Sonnenanbeter zu sehen sind, kann man den Kindern selbst fühlen lassen, wie die Sonne die Steine wärmt.
    Man kann auch vorsichtig unter den am Boden liegenden Steinen nachschauen – und mit etwas Glück können Sie dort Kröten oder Blindschleichen entdecken.
    Aber wichtig ist es nach dem Betrachten den Stein wieder vorsichtig auf dieselbe Stelle zu legen.

    Und ganz wichtig: Besprechen Sie mit Kindern, dass sie nicht auf eigene Faust Steine anheben sollen, um nach Tieren zu schauen. Denn dann suchen sich Ihre Gäste bald einen ruhigeren Platz.

     

     

  • Wissenswertes zum Lurch

    Allgemeines
    Es sind ca. 7000 Arten von Amphibien bekannt. Sie sind meist doppellebig, dass heißt, sie leben im Wasser und am Land, gehören zu den wechselwarmen Tieren und werden in Kopf, Rumpf und Schwanz gegliedert.
    Die Lurche werden in Frosch- und Schwanzlurche unterteilt, atmen über die Lunge und ihre dünne Haut und benötigen somit genügend Feuchtigkeit zum Überleben. Ihre Nahrung sind Würmer, Schnecken und Insekten.
    Froschlurche haben nur zum Anfang ihrer Entwicklung einen Schwanz und entwickeln im weiteren Verlauf Sprungbeine im Gegensatz zu den Schwanzlurchen, die zeitlebens ihren Schwanz behalten, oft gleichlange Vorder- und Hinterbeine haben und sich an Land kriechend fortbewegen.
    Die Froschlurche gliedern sich in Frösche (z. B. Laub-, Gras- oder Wasserfrosch), Kröten (z. B. Erdkröte) und Unken (z. B. Gelbbauchunke). Die Frösche haben eine glatte dünne Haut, ein kleines kurzes Maul mit Schallblase und sind perfekte Springer. Kröten haben eine pickelige Haut, ein breites Maul, sind oft größer aber in der Fortbewegung langsamer.
    Der Frosch hat als Besonderheit eine klebrige Zunge, hohe Sprungkraft, eine feuchte dünne Haut mit Drüsen, die eine Schleimschicht bildet, welche auch als Gift wirken kann.

    Fortpflanzung
    Die Lurche pflanzen sich im Frühling geschlechtlich fort (äußere Befruchtung), locken ihren Partner durch das typische Quaken an und legen bis zu 4.000 Eiern an einem Laichplatz am bzw. im Wasser ab, welche nachfolgend allein gelassen werden. Fressfeine des weichen Laiches mit fehlendem Schutz sind z.B. Fische und andere Lurche.
    Der Gestaltwandel vom befruchteten Ei über die Kaulquappe bis hin zum Frosch wird Metamorphose genannt.
    Während dieser Entwicklung ändert sich der Körperbau von einer fischähnlichen Larve mit Schwanz und Außenkiemen zu einem an Land lebenden Frosch mit Lunge. Dabei entwickeln sich bei den kleinen Qualkappen zunächst die Hinter-, dann die Vorderbeine und der Schanz schrumpft.

    Lebensraum
    Lurche sind weltweit verbreitet, im Winter verfallen sie in geschützten Stellen im Boden in Winterstarre, die Körpertemperatur sinkt und die Lebensfunktionen werden deutlich eingeschränkt. Als wechselwarme Feuchtlufttiere benötigen sie stabile Feuchtbiotope, wie wir sie heutzutage nur noch selten auf der Erde finden. Deshalb stehen viele Lurche auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
    Zunehmende großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft, die Bebauung der Natur mit großzügigen Straßen, Wohn- und Industriestandorten und der Einfluss des Klimawandels führen zur Zerstörung des Lebensraumes. Umweltverschmutzung, Wildfänge und Parasitenbefall verstärken die Gefährdung.

    Nachhaltige Maßnahmen zum Schutz der Lurche
    In erster Linie sollten der Schutz und die Schaffung artgerechter Lebensräume angestrebt werden. Dazu gehören neben Müllvermeidung, Reduzierung der Schadstoff (Pestizide, Düngung, …), Verzicht auf Trockenlegung von Feuchtgebieten, zum Beispiel auch die Errichtung von Schutzzäunen und Tunneln zur Absicherung der Wanderwege während der Paarungszeit.
    Jeder einzelne von uns kann einen Beitrag zur Arterhaltung leisten. Sei es durch das Anlegen eines kleinen Teiches oder die Errichtung eines Laub-/Steinhaufens im Garten. Schächte und Rohre sollten gut abgesichert werden, da sie sonst eine Gefahrenquelle für Lurche sein können. Auch der bewusste Einkauf von heimischen Bio-Produkten reduziert den Konsum von Monokulturprodukten und trägt somit zur Artenvielfalt bei.